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Schloss Derneburg

Die Grafen Münster schufen zwischen 1814 und 1900 in Derneburg bei Hildesheim eine umfangreiche Parkanlage nach den Prinzipien der „Ornamented Farm“.

Ernst Friedrich Herbert Graf zu Münster erhielt das ehemalige Kloster als Schenkung für seine Verdienste auf dem Wiener Kongress für das Königreich Hannover von Georg IV. Unter Mitwirkung des damals wenig bekannten späteren Hofbaumeisters G. L. F. Laves gestaltete er den Klosterkomplex und die Ländereien in eine abwechslungsreiche Parklandschaft um, die durch imposante Staffage- und Nutzbauten aber auch Brücken bereichert wurde.

Da Ernst Friedrich Herbert in Dessau aufwuchs und unter dem Einfluss von Franz zu Anhalt-Dessau stand, sind deutliche Parallelen Derneburgs zur Wörlitzer Parklandschaft vorhanden. Unter anderem kann für Derneburg eine Fähre über die Nette nachgewiesen werden.

Die Innerste bei Schloss Derneburg
Wildwuchs vor der Rodung

Die Derneburger Parklandschaft nimmt den kompletten Talraum ein und verfügt über eine vielfältige Topografie mit einem umfangreichen Wegesystem, Wasserflächen, offenen Wiesen, Feldern und Wald.
Der heutige Zustand der Anlage ist teilweise wenig befriedigend. Dies hängt besonders mit den zahlreichen Grundeigentümern zusammen. Hierdurch ist es kaum möglich, der Anlage ein einheitliches Bild zu verleihen. Während der derzeitige Schlosseigentümer umfangreiche Instandsetzungen an Gebäude und Park tätigt, schlummert der südliche Bergpark noch immer im Dornröschenschlaf.

Nach dem Einsatz der Forstfräse
Nach dem Einsatz der Forstfräse

Erfreulicherweise gelang es jedoch, die Teichlandschaft an eine Naturschutzstiftung zu übertragen. Hierdurch war es in den vergangenen Jahren möglich unpassende Pflanzungen zu entfernen, oder durch Sukzession entstandene Gehölzpartien zu öffnen. Somit konnte die Raumkomposition in diesem Parkteil wieder hergestellt werden. Eine Folgemaßnahme dieser Freistellung erforderte die Herstellung tradierter Weide- bzw. Wiesenflächen. Hierzu mussten zahlreiche Stubben mit Hilfe einer Forstfräse beseitigt werden. Anschließend wurden die Partien angesät und inzwischen wieder in tradierter Art als Grünland beweidet.

Text und Aufnahmen: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Andreas v. Hoeren

Die beschriebenen Rodungsarbeiten wurden 2009 durch Stiftung und Geselleschaft gefördert.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten Schlosspark

Rittergut Groß Denkte

Gegenstand der geförderten Maßnahme war die Schauseite des um 1853-57 von Albert von Pawel-Rammingen (1817-1888) angelegten Landschaftsparks am Rittergut Groß Denkte an der Asse bei Wolfenbüttel.

Die Lage und Ausrichtung des mediterran anmutenden Landhauses stellte bewusst auf die landschaftlichen Reize der südlich anschließenden Vor-Harzlandschaft ab. So wurden die Wohnräume und der Gartensaal, sowie die davor liegende Terrasse auf den Brocken ausgerichtet. Die planerische Umsetzung der privilegierten Situation durch das Zusammenspiel von Gebäude, Park und Landschaft stellt eine besondere Einmaligkeit in der Region dar.

Der Parkbereich, der sich zwischen der privaten Schauseite des Gutshauses mit einem kleinen Pleasureground und der südlich angrenzenden Landschaft erstreckte, war von besonderer gestalterischer Bedeutung. Die gestufte Strauchzone sollte den Gutspark entlang der Bundesstraße abschotten. Gleichzeitig wurden punktuell Sichtfenster und Aussichtshügel eingerichtet, um die sich anschließende freie Vor- Harzlandschaft mit der Aussicht auf den Brocken in das Parkerlebnis einzubeziehen. Durch geschickte Anordnung der Strauchpflanzung war der Ausblick aus dem Inneren des Parks gewährleistet, ohne die Straße als störendes Element wahrzunehmen oder selbst von außen wahrgenommen zu werden. Insofern wurde das klassische Stilmittel des „Aha’s“ an einigen Stellen zwischen Rundweg und Parkgrenze eingesetzt. Anschließend an diese schmale Strauchzone erstreckt sich parkseitig neben dem Rundweg eine buchtenreiche Gehölzzone, die sich ebenfalls vorwiegend aus Großsträuchern und Kleinbäumen zusammensetzt. Die Gehölzgruppen determinierten die Blickbeziehungen auf eine anschließende große Rasenfläche mit Einzelbäumen und Kleinarchitekturen.

Wildwuchs in Groß Denkte
Wildwuchs versperrt noch die Sicht, 2009

Der Gehölzsaum, bestehend aus einer Kombination von Schwarzkiefern, Spitzahornen, Linden und Kastanien in der Oberschicht und einer rhythmischen Unterpflanzung aus Groß- und Kleinsträuchern, erstreckt sich entlang der schon immer stark befahrenen Leipziger Straße am Ortsausgang von Gr. Denkte. Vor ca. 20 Jahren strebte man eine stärkere Abschirmung des Parks an, was zur Einschränkung der Schnittmaßnahmen und zur generellen Pflegereduzierung entlang der Bundesstraße führte.
Die Verwilderung und Vernachlässigung dieses Parkteils führte zu einem erheblichen Verlust von Erlebnisqualitäten und gartenarchitektonischen Gestaltungsabsichten.

Die notwendigen Schnittmaßnahmen wurden von 6 Gärtnern und dem Landschaftsarchitekten als Bauleitung im Januar 2010 umgesetzt. Der Park konnte nicht von größeren Maschinen befahren werden, so dass das Schnittgut durch einen Kran von der Bundesstraße dem Buschhacker zugeführt wurde. Begünstigt durch starken Frost bei geschlossener Schneedecke ohne Niederschläge sind mechanische Beschädigungen der Vegetationsdecke vermieden worden.

Text (gekürzt): Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Kai-Uwe Grahmann, Aufnahmen: Grahmann, v. Kortzfleisch

Die Auslichtungsarbeiten wurden 2010 aus Mitteln der Gesellschaft unterstützt.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten

Klostergut Hude

Kurt Veith von Witzleben erhielt das Vorwerk Hude bei Oldenburg samt Ruine, Ländereien und weiteren Liegenschaften im Jahr 1687 vom dänischen König Christian V. Das ehemalige Abtshaus wurde in ein Jagdschloss umgebaut und bildet noch heute den gestalterischen Mittelpunkt der Anlage. Dem Geschmack der Zeit entsprechend, aber sicherlich auch durch die wirtschaftliche Notwendigkeit, legte man zunächst eine formale Gartenanlage in Hausnähe an, die sowohl eine repräsentative, als auch Nutzfunktion zur Versorgung mit Nahrungsmitteln besessen haben dürfte.

Der in der Erbfolge dritte Nachfolger Christoph Ernst (1751-1813) hatte ab 1780 am Oldenburgischen Hof die Funktion eines Gartenintendanten. Obwohl die genaue Entstehung des Landschaftsparks, die möglicherweise unter Mitwirkung der Gärtnerfamilie Bosse erfolgte, nicht belegt werden kann, darf eine Gestaltung ab 1780/90 angenommen werden.

Blick über den Teich zum Haus, um 1850, v. Gall
Blick über den Teich zum Haus, um 1850, v. Gall

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts entstand hier ein vielfältiger, reich strukturierter Park aus unterschiedlichen Zonen. Neben dem, nach wie vor, formal gestalteten Umfeld des Herrenhauses gibt es das Ruinenareal des Klosters, den bewaldeten Baumhof, offene weite Wiesen und ein vielfältiges Gewässersystem, das den Park in kleinräumige Areale unterteilt.

Klostergut Hude Luftbild um 1930
Klostergut Hude, Luftbild um 1930

Wesentliche Züge dieser landschaftsgestaltenden Absicht lassen sich noch heute in der Parkanlage wieder finden, so dass ein wichtiges Zeugnis oldenburgisch-holsteinischer Gartenkunst erhalten blieb.
Durch die bisher durchgeführten Maßnahmen konnten in einigen Parkteilen erste Schritte zur Wiederherstellung der ursprünglichen Raumkonzeption getä-tigt werden. Somit präsentiert sich dem Betrachter wieder ein abwechslungsreiches Bild offener und geschlossener Räume, die durch unterschiedliche vegetative Strukturen, Wasserflächen und bauliche Elemente geprägt werden.

Klostergut Hude Übergang zur Landschaft
Übergang zur Landschaft, August 2006

In der Anlage wurden vielfältige vegetative und bauliche Maßnahmen durchgeführt. Unter anderem war die Durchforstung des Baumhofs notwendig, da sich hier vor allem Nadelgehölze entwickelt hatten. Dem gegenüber war der Anteil an Laubgehölzen zu gering. Durch die Fällungen konnte die Naturverjüngung als Mischwaldpartie gefördert werden. Ferner hatten sich auch im Bereich ehemaliger Freiflächen Gehölzbestände entwickelt, die den Charakter dieser Partien verfälschten. Deren Entnahme bewirkte die Wiederherstellung der tradierten Raumkomposition. Neben der Entnahme von Gehölzen wurden auch Partien durch Nachpflanzungen oder Umgestaltung entsprechend historischer Vorgabe bereichert und angepasst.

Klostergut Hude wiederhergestellte Wege
Umfeld des Herrenhauses mit wiederhergestellten Wegen, 2009

Bauliche Maßnahmen wurden neben der Wiederherstellung einer Grotte insbesondere am Wegesystem vollzogen. Die Wege waren regionaltypisch ausschließlich in Einfachbauweise errichtet und bestanden aus anstehendem Sand. Dieser Tradition folgend, wurden die unkenntlich gewordenen Wege wieder herausgearbeitet.

Text: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Andreas v. Hoeren, Aufnahmen: v. Hoeren, Pagels

In den Jahren 1999 und 2008 wurden unter anderem Baumfällungen zur Wiederherstellung alter Raumbeziehungen durch die Stiftung gefördert.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten

Schloss Oelber

Schloss Oelber bei Hildesheim verfügt als ländlicher Gutsbetrieb der Freiherren von Cramm über ein vielfältiges Ensemble aus Gebäuden, wirtschaftlichen Funktionsbereichen und Freiflächen. Die Ursprünge des Komplexes reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Seither ist Oelber Stammsitz der Familie.

Der heutige landschaftliche Park entstand vermutlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Genaue Informationen hierüber sind genauso wenig erhalten wie verwertbares Planmaterial. Sicher nachweisbar ist allerdings, dass sich die Vorgängeranlage in Form eines Lustgartens nicht auf diesem Areal befand, sondern weiter im Süden lag. Der Raum des Landschaftsgartens wurde bis dahin von einem Küchengarten besetzt und ging anschließend in Wiesen, Äcker und Wälder über. Hierbei konnten möglicherweise vereinzelt Gehölze für die Gestaltung übernommen werden. Vermutlich in Anlehnung an die Parkgestaltung umgebener Anlagen wie Söder oder Derneburg, wurde auch hier eine überwiegende Gestaltung des Talraumes vollzogen. Hierbei diente das teilweise enge Tal zur Aufnahme von Fließ- und Stillgewässern. Die Hänge dagegen bestanden aus Gehölzpartien oder wurden als Wiesen- und Rasenflächen gestaltet. Hierbei legte man stets Wert darauf, dass weite Ausblicke in die Landschaft möglich waren.

Als Besonderheit dürfte in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein imposanter Eiskeller entstanden sein. Hier konnten Fässer der angegliederten Brauerei verwahrt werden. Die nahe gelegenen Teiche lieferten das Eis zur Kühlung.

Schloss Oelber Luftbild um 1960
Schloss Oelber, Luftbild um 1960

Um 1960 erfuhr der Park seinen bis heute sichtbaren massivsten Einschnitt. Durch die Begradigung des sogenannten „Oelber Baches“ wurden große Teile der Teichlandschaft und des Pleasuregroundes in ihrer Wirkung zerstört.

Blick über den Teich auf Schloss Oelber
Blick auf das Schloss über den begradigten Bachlauf und den veränderten Teich, August 2011

Der Wiederherstellung des Gewässersystems und seiner Stillgewässer wird daher die vorrangige Aufmerksamkeit der Maßnahmen geschenkt. Hierzu zählt auch die Erneuerung von Brücken. Die aktuellen Bauwerke stimmen in Lage und Bauweise mit den historischen Elementen nicht überein. Zusätzlich ist auch die Durcharbeitung der Gehölzbestände erforderlich. Hierbei müssen teilweise in der Nachkriegszeit gepflanzte, nicht standortgerechte Fichten entfernt und in Wiese umgewandelt werden. Nach der Durchführung dieser raumbildenden Maßnahme sollen noch Nachpflanzungen und eine partielle Wiederherstellung des Wegesystems vollzogen werden.

Text und Aufnahmen: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Andreas v. Hoeren

Das Denkmalpflegerische Gutachten wurde 2008 durch die Gesellschaft finanziell untersützt.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten Schlosspark

Gut Oerichsheil

Gut Oerichsheil erneuerte Allee

Obwohl das Gut Oerichsheil bei Stade vermutlich schon vor dem 16. Jahrhundert existierte, erfolgt seine früheste urkundliche Erwähnung erst 1621. Bis 1928 war das Gut im Besitz der Familie von der Decken, danach ging es durch Verkauf an Theodor von Allwörden und dessen Nachkommen über. Das Gutshaus wurde einer Inschrift über der Tür zufolge im Jahr 1590 errichtet und 1783 von Aemilius Wilhelm von der Decken vergrößert und umgebaut. Es liegt auf einer alten Wurt und ist bis heute ohne wesentliche Veränderungen erhalten. Über die Gestaltung des Gartens ist nichts bekannt, vermutlich handelte es sich aber wie in anderen Gütern um einen Nutzgarten mit geometrischem Grundriss. Der Garten war vom Haus durch einen heute nicht mehr vorhandenen Graben getrennt, der die Umfassungsgräben miteinander verband.

Im späten 19. Jahrhundert erfolgte die Umgestaltung des alten Nutzgartens zu einem Landschaftsgarten. Eine langgestreckte, leicht eingetiefte Rasenfläche bildet das wichtigste Element des neuen Gartens. Sie wird seitlich von dichten Gehölzpflanzungen begleitet, die aus verschiedenen Bäumen und Ziersträuchern bestehen.

Einzelne Gehölze und Strauchgruppen sind weit in die Rasenfläche vorgeschoben, so dass ein sehr abwechslungsreiches Bild entsteht. Ein besonderes Element ist ein kleiner Hügel am Rand dieser Partie. Seine ursprüngliche Funktion ist nicht eindeutig geklärt; möglicherweise handelt es sich um einen alten Grab oder Turmhügel, der im Mittelalter eine Kapelle trug. Heute ist er von großen Bäumen und Sträuchern umstanden und bildet eine ungewöhnlich hohe Gehölzgruppe.

Nachdem das Gut 1928 verkauft worden war, änderte sich an der Gestaltung der Anlage nur wenig. Im Garten wurden einige neue Gehölze angepflanzt und die Beete in Hausnähe umgestaltet. Der Landschaftsgarten blieb aber in seiner Gesamtheit erhalten. Auch die Teile der Anlage, die aus dem 18. Jahrhundert stammen oder sogar noch älter sind, blieben weitgehend unverändert. Dazu gehören der Umfassungsgraben, der vermutlich bereits im späten Mittelalter ausgehoben wurde, und die prachtvolle Allee, die an der Westgrenze der Anlage entlang des Grabens verläuft. Sie besteht aus Linden und Kastanien, die in sehr engen Abständen gepflanzt wurden und dadurch einen schmalen, hohen Raum von ungewöhnlicher Geschlossenheit bilden, obwohl bereits einige Lücken in den Baumreihen vorhanden sind.

Gut Oerichsheil die alte Allee
Die überalterte Allee im Februar 2008

Bei alten Alleen sind häufig frühere Kappungsstellen zu sehen. Auch in der Oerichsheiler Allee waren noch einige ältere Linden vorhanden, die ursprünglich beschnitten wurden. Dadurch entstand ein charakteristisches Bild, da den gekappten Bäumen der Leittrieb fehlt und der Kronenaufbau durch den Neuaustrieb völlig verändert wird. Durch Windbruch, insbesondere durch einen Sturm im Winter 2007/2008 war die Allee so schwer geschädigt, dass nur noch eine vollständige Neupflanzung in Frage kam.

Text: Dr. Jens Beck, Aufnahmen: Beck

Die Neupflanzung der Allee wurde 2009 durch die Gesellschaft finanziell gefördert.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten

Gut Sutthausen

Das Gut Sutthausen bei Osnabrück besteht seit mehreren Jahrhunderten und unterlag in seiner langen Geschichte zahlreichen Veränderungen. Die Entstehung ist auf das Jahr 1280 zurückzuführen in dem die Burg Sutthausen durch den Ritter Eberhard von Vahrendorf errichtet wurde. Im Jahr 1400 wurde die Burg an Johann und Amelung von Vahrendorf übergeben die den Besitz sieben Jahre später aufteilten. Amelung von Vahrendorf verkaufte seinen Teil 1438 an den Knappen Wilhelm von Stael. Sechs Jahre später veranlassten finanzielle Schwierigkeiten auch Johann von Vahrendorf dazu seinen Teil an Wilhelm von Stael zu verkaufen. Doch schon 1446 wollte er wieder von diesem Verkauf zurücktreten. Im Jahr 1448 kam es schließlich zu einer Lösung des Konfliktes. Wilhelm von Stael verkaufte den Teil des Amelung von Vahrendorf zurück an Johann von Vahrendorf und behält den johannischen Teil der Burg. Daraufhin bildeten sich zwei getrennte Burgen die von der Gräfte einerseits und der Düte andererseits umschlossen waren.

Im Jahr 1622 kam es zum Verkauf des Gutes der von Vahrendorfs an Dietrich von Korff. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das mittlerweile baufällig gewordene Haus der von Stael abgebrochen. Noch heute sind die Reste der Umfassungsmauern und Stallungen sichtbar. Anfang des 20. Jahrhunderts, 1916/1917 verkaufte Engelbert von Fürstenberg Herding, Sohn der einzig überlebenden Tochter Casper Ludwig August Freiherr von Steals die Güter der Mutter. Ein Teil der Güter des Staelschen Gutes Sutthausen wurde dem Besitz des Freiherrn Gottfried von Korff übergeben.
Durch die Vereinigung seines Waldbestandes mit den alten Gutsforsten des früheren von Staelschen Besitzes und der Martinianer Laischaft zu einem ausgedehnten Waldbesitz, dem „Sutthauser Wald“ schuf Gottfried von Korff ein begehrtes Wanderziel.

Das Gut Sutthausen wurde um 1930 durch Egon von Romberg, dem Schwiegersohn einer der beiden Töchter der von Korffs, aufgelöst. 1935 wurde das Schloss mit Park vom Bischof von Osnabrück erworben. Dieser übergab es an die Kongregation der Franziskanerinnen Thuine e.V.
Nach dem Zweiten Weltkrieg richteten die Schwestern 1951 eine einjährige „Haushaltungsschule“ ein. Später kam die Ausbildung von Kinderpflegerinnen hinzu. Aufgrund erheblichen Platzmangels im Schloss entstanden im Park zusätzliche Klassen in Containerbauweise. Die Schule erfuhr ständig Erweiterungen, da immer mehr Bildungsgänge angeboten wurden, …. so dass 1997 ein Schulneubau erforderlich wurde. Nach der Fertigstellung des neuen Gebäudes wurde die alte Schule 1999 abgerissen.

Text: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Detlef Dürkop

Erneuerung des Gutsparks
Plan zur Erneuerung des Gutsparks

Folgende Ziele aus dem Maßnahmenkatalog wurden neben weiteren in Angriff genommen: Pflege und Auslichtung des Baumbestandes, Freistellung von Sichtachsen, Renovierung der Wege, Erhalt des Bauerngartens, Pflanzung von 25 Bäumen. Im Garten am Herrenhaus sind Erdhügel abgetragen worden, Gehölze entfernt und ein neuer Steg gebaut worden. Die Gräfte wurde entschlammt und Ufermauern repariert. Ein Teepavillon wurde neu im Park errichtet.

Entschlammung der Gräfte, 2009

Die 2008 durch die Stiftung geförderte Erarbeitung eines Maßnahmenkataloges brachte, initiiert durch den Bürgerverein Sutthausen eV, zahlreiche weitere finanzielle Unterstützung und großes Engagement vieler Menschen und Vereine ins Rollen. Heute ist der Park wieder ein sehenswertes Reiseziel.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten

Pfarrgarten in Beber

Die Ortschaft Beber am Deister wird zu Beginn des 11. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. Das Pfarrhaus wurde kurz nach 1700 errichtet. Ob das Pfarramt damals bereits über einen eigenen Garten verfügte, ist nicht bekannt. Es ist aber anzunehmen, dass ein größerer Garten zur Versorgung mit Obst und Gemüse spätestens im 18. Jahrhundert angelegt worden ist. Da es zu dieser Zeit noch keine festen Gehälter für die Pastoren gab, war die finanzielle Lage über die Jahre sehr unterschiedlich. Oft bildete der Garten eine wichtige Einnahmequelle.

Die älteste erhaltene Beschreibung von Beber stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie zeugt von der für die Gärten der Pfarr- und Amtshäuser typischen Vermischung der Zier- und Nutzanlagen mit deutlicher Betonung der letzteren. Bis heute dokumentieren die Gemüsebeete am Haus und die kleine Obstwiese diese zu jedem Pfarrgarten gehörenden, der Ökonomie dienenden Elemente der grünen Kultur.

Rekonstruierte Wege und Steg über den Bach
Rekonstruierte Wege und Steg über den Bach

Wann die reizvolle, landschaftlich gestaltete Partie jenseits des am Haus vorbei fließenden Bachs angelegt wurde, ist nicht klar. Dem Alter der Bäume nach dürfte mit der Bepflanzung in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts begonnen worden sein. Neben den ungewöhnlich gewachsenen Kiefern und mächtigen Eichen, Linden und Eschen fällt eine alte Süntelbuche besonders auf. Diese eigenwillige, wie durch eine übermütige Laune der Natur entstandene Form der gewöhnlichen Rotbuche wurde zuerst im kleinen Höhenzug des Süntel entdeckt und fand von dort als Kuriosität rasch in den Anlagen der Umgebung Verbreitung.

Die alte Süntelbuche
Die alte Süntelbuche

Die Süntelbuche ist heute der Stolz des Parks, der auf engem Raum alle Elemente eines klassischen Landschaftsgartens vereinigt: unterschiedliche Gehölzgruppen und Einzelbäume, einen Bachlauf, drei Brücken, eine ummauerte Sitzgrotte, blühende Rosenbeete und große Rasenflächen. Vor allem aber erschließen verschiedene Wege das Gelände so geschickt, dass trotz der verhältnismäßig kleinen Fläche eine gewisse Großzügigkeit entsteht, ja manchmal sogar der Eindruck von Weitläufigkeit. Eine der Hauptforderungen der Theoretiker des Landschaftsgartens, eine Anlage müsse vor allem vielfältig und abwechslungsreich sein, auch wenn nur geringe Mittel und wenig Raum zur Verfügung stünden, ist in Beber geradezu exemplarisch verwirklicht.

Freilegen der alten Wege
Freilegen der alten Wege

Text: Dr. Jens Beck, Aufnahmen: Beck

Die Maßnahmen wurden 2005 durch die VGH-Stiftung, das Landesamt für Denkmalpflege und die Stiftung Historische Gärten in Niedersachsen gefördert.


Geförderte Gärten Landschaftsgarten Nutzgarten

Schloss Wrisbergholzen

Das heutige Schloß Wrisbergholzen bei Alfeld wurde von Johann Rudolf von Wrisberg (1677-1764) anstelle eines Vorgängerbaus errichtet (Fertigstellung 1745). Auf der Ostseite wurde ein Garten angelegt, der dem barocken Zeitgeschmack entsprechend einen geometrischen Grundriß und die typische Gliederung in eine schloßnahe Parterre- (Beet-) Zone und ein daran anschließendes Hecken- bzw. Baumquartier (Boskett) besaß. Ein Bestandsplan aus dem Jahr 1779 dokumentiert bereits den Übergang vom Barock- zum Englischen Landschaftsgarten.

Parkgesellschaft um 1810
Parkgesellschaft um 1810, Ölgemälde frühes 19. Jahrh., Verf. unbekannt

Im Osten ist an den geometrischen Garten eine landschaftliche Partie angefügt, die eine im Sinne der veränderten Gestaltungsabsichten deutlich andere Formsprache zeigt: Die regelmäßigen Strukturen werden nicht fortgeführt, sondem durch freiere, dem Vorbild der Natur nachempfundene Elemente aufgelöst. Zu erkennen sind ein bachähnlicher Wasserlauf mit einer Brücke, ein Aussichtshügel, einzelne Baumgruppen und hainartige Bestände.

Plan um 1824
Historischer Plan, Anfang 19. Jahrh.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt der Park seine endgültige Größe und wurde durch Werner von Goertz-Wrisberg (1779-1860) teilweise umgestaltet. Seine Erben führten die Arbeiten im Park weiter.

Bemerkenswert ist ein Plan des Lenné-Schülers und späteren Berliner Gartendirektors Gustav Meyer aus dem Jahr 1864. Er zeigt eine Neuplanung für die Umgebung des Schlosses. Die folgenden Jahrzehnte markieren eine Blütezeit in der Geschichte des Gartens. Diese erreichte bis zur Jahrhundertwende ihren Höhepunkt. Verschiedene exotische Gehölze, Beete für Sommerblumen und zahlreiche Rosenpflanzungen bereicherten das Parkbild. Weiterhin gab es eine Orangerie mit reichem Kübelpflanzenbestand und diverse Kleinarchitekturen: ein Monument, zwei Tempel, einen Pavillon, zwei Chinesische Schirme, mehrere Brücken, außerdem Figuren, Sitzplätze, zwei künstliche Bachläufe, zwei Wasserfälle, zwei Teiche, wovon einer eine künstliche Insel erhielt.

Der Beginn des 20. Jahrhunderts war durch ein eher forstliches Interesse am Park geprägt mit einer Förderung der Naturverjüngung und dem Verzicht auf die pflegeintensiven Schmuckpflanzungen. In den dreißiger Jahren verwilderte der Park derart, dass beispielsweise die Schloßwiese bis 1945 vollständig mit jungen Gehölzen zugewachsen war.

Tempel auf einem Aussichtshügel
Tempel auf einem Aussichtshügel, aquarellierte Beleistiftzeichnung, H.Lüders, Mitte 19. Jahrh.

In der Nachkriegszeit waren die Eigentümer bestrebt, den Park wieder herzurichten und die Umgebung des Schlosses durch neue Zierpflanzungen aufzuschmücken. Wichtige Arbeiten, wie die Beseitigung von Gehölzaufwuchs, unterblieben jedoch, so dass der Park zunehmend verwaldete. Da trotzdem keine grundlegenden Neugestaltungen vorgenommen wurden, ist der Park in seinen Grundstrukturen des 19. Jahrhunderts bis heute erhalten. Er gehört zu den bedeutendsten historischen Gärten Niedersachsens. 1984 wurde der Park unter Naturschutz gestellt in der Hoffnung, dadurch weitere Zerstörungen und Verwilderung zu verhindern, jedoch erst seit 1993 gelingt es durch das Engagement des Vereins zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen, schrittweise den Zustand zu verbessern.

Text: Dr. Jens Beck, Aufnahmen: Beck, v. Kortzfleisch

Restaurierter Tempel, 2003

Im September 2011 wurde der Tempel im Schlosspark repariert und neu angestrichen. Die Reparatur- bzw. Holzarbeiten übernahm ein Restaurator aus Hildesheim. Die vorherige Reinigung des Tempels und der Neuanstrich wurden durch den Verein zur Erhaltung von Baudenkmalen in Wrisbergholzen erbracht. Außerdem konnten im Laufe des Jahres 2011 die Sanierung der Steinbrücken im Schlosspark abgeschlossen und weitere Instandhaltungsmaßnahmen am Manufakturgebäude durchgeführt werden.

Die Rekonstruktionsarbeiten wurden in den Jahren 2007, 2009 und 2011 durch die Gesellschaft finanziell unterstützt.

2014 hat die Stiftung die Instandsetzung der Orangerie unterstützt.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten Schlosspark

Der Ohrbergpark

Zu den Ländereien des Gutes Ohr bei Hameln, das sich seit 1307 im Besitz der Familie von Hake befindet, gehört der 80 m über der Weser aufragende Ohrberg. Lange Zeit diente er als Waldweide und zur Holznutzung. Im ausgehenden 18. Jh. begann Christian Ludwig von Hake, der seit 1779 das königliche Hofbau- und Gartendepartement in Hannover leitete, mit ersten Verschönerungsmaßnahmen. Sie betrafen vor allem die Gärten am Gutshaus aber auch den Ohrberg. Georg Adolph von Hake setzte nach 1818 diese Ansätze planmäßig fort. Er war der eigentliche Schöpfer des Parks auf dem Ohrberg mit seinem Wegenetz, den Gehölzpflanzungen und Wiesenflächen. Ein 1826 als Gärtnerwohnung errichteter Pavillon diente ihm als Sommersitz.

Blick vom Ohrberg ins Wesertal mit Gut Ohr, Verf. unbekannt, um 1860 (Privatbesitz Gut Ohr)

Um die neuen Anlagen mit jenen am Gutshaus zu verbinden, und ungehinderte Blickbeziehungen zu schaffen, wurde die an der Weser gelegene Wiese von Bauten befreit, planiert und mit einzelnen Bäumen bepflanzt. An ihrem Westrand entstand ein alleeartig gestalteter Verbindungsweg aus unterschiedlichen Baumarten. Die um die Mitte des 19. Jh. entstandene Gouache zeigt den Erfolg dieser Maßnahmen.

1841 übernahm Ernst Adolph von Hake das Gut und vollendete die Anlagen auf dem Ohrberg, insbesondere die Pflanzungen, wobei er überwiegend nordamerikanische Gehölze verwendete. Der Park entwickelte sich zu einem weithin bekannten Kunstwerk und zum Ziel zahlreicher Besucher.

Während und nach des Zweiten Weltkrieges mussten die Pflegemaßnahmen immer mehr reduziert werden. Der Park verwilderte in weiten Teilen und war nur noch bedingt erlebbar.

Text: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Ausstellung, 2000

Das Parkpflegekonzept

Für den Landschaftsgarten auf dem Ohrberg wurden nach dem vom Büro Wette 1996 aufgestellten Parkpflegekonzept umfangreiche Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen in den Jahren 1996 bis 2001 durchgeführt.

Der vorgelegte Pflegeplan sollte zum einen über die erzielten Ergebnisse berichten, zum anderen sollte eine Anleitung für die Pflege des Gartendenkmals vorgelegt werden, um eine nachhaltige Sicherung des erreichten Pflegezustandes zu gewährleisten. Der Pflegeplan war so aufzubereiten, dass er für die Arbeiten vor Ort als Ausführungsplan dienen konnte.

Geländer am Steilhang
Neue Geländer am Steilhang
Durchgeführte Maßnahmen

Aufgrund der Größe der Gesamtanlage von rund 18 Hektar in Relation zum jährlich zur Verfügung stehenden Budget, musste die Priorität der Maßnahmen sehr sorgfältig abgewogen werden. Ein Großteil der Maßnahmen wurde kostengünstig von der Aktion Beschäftigung e.V. Hameln unter der Leitung mehrerer Landschaftsgärtner durchgeführt.
Ebenfalls hat die Gemeinde Emmerthal Anteil an der Realisierung durch Einschlag von Stangenholz und Baumpflegemaßnahmen. Für die Fällung der Bäume am Steilhang zur Weser und für das Roden von Stubben wurde ein Landschaftsbaubetrieb aus Bad Münder beauftragt.

Freigestellte Solitärbäume
Freigestellte Solitärbäume im Herbst 2001

Folgendes konnte erreicht werden:
Vegetation
• Pflege der bemerkenswerten Solitärbäume und Baumgruppen durch Freistellen der Kronen und Entfernen von aufgewachsenen Bäumen und Sträuchern im südwestlichen Bereich.
• Nachpflanzung von Parkgehölzen, die langfristig die dendrologische Vielfalt sichern und zugleich die von Georg Adolph von Hake gewünschten Stimmungen des Landschaftsgartens vermitteln.
• Im nordöstlichen Bereich hatten Fäll- und Pflegemaßnahmen Vorrang. Die vorhandenen Eichen wurden freigestellt. Wegbegleitend wurden kleinere Femel in dem nach 1945 aufgewachsenen Gehölzbestand geschlagen.
Raumwirkung
• Herstellen von Blickbeziehungen innerhalb des Landschaftsgartens insbesondere im südwestlichen Teil und ins Wesertal.
• Ansatzweise Erweiterung der „großen Parkwiese“ in nördlicher Richtung zur Dokumentation der ehemaligen Großzügigkeit des Landschaftsgartens.
Plätze und gestalterische Elemente
• Erhöhung der Attraktivität des Luisenplatzes und des südlich Angrenzenden Aussichtspunktes (Adolph-Platz) durch Neufassung der Platzform und Ergänzung bzw. Erneuerung von Geländern und Mobiliar. Durch Auslichtung des Bewuchses auf dem Hang ist der Blick ins Wesertal wieder möglich.
• Wiederherstellen der Räumlichkeit des historischen Platzes am Denkmal für Georg Adolph von Hake.
• Sanierung der Brücke und Errichtung von Geländern an der Libanonzeder.
• Richten der historischen Treppenanlagen.
• Aufstellen von Sitzbänken aus Sandstein an ausgewählten Standorten.
Wegebau
• Wiederherstellen der ursprünglichen Wegebreiten des Hauptweges im südwestlichen und mittleren Parkteil auf 4 Meter.
• Richten der Sandsteineinfassungen der Hohlwege.
• Einbau von Rinnen zur Abführung des Niederschlagswassers an den Gefällestrecken. Überwachsene Sandsteinrinnen wurden freigelegt.

Ohrbergpark Pflegezustand 2011
Pflegezustand im Herbst 2011

Die Aufnahmen vom Herbst 2001 und Herbst 2011, vermitteln einen Eindruck des erreichten Zustandes nach Durchführung der Rückstandspflege und den sehr guten Erhaltungszustand bis heute.

Für den südwestlichen Teil des Landschaftsgartens ist ein vielfältiges Parkbild wieder herausgearbeitet worden. Zum Gesamteindruck tragen die freigestellten Solitärbäume und Baumgruppen, die gepflegten Wiesenflächen, die Steinbänke und die wiederhergestellten Blickbeziehungen ins Wesertal bei.
Im „mittleren“ Teil des Landschaftsgartens (ehemalige Märchenwiese) wurde durch umfangreiche Fällmaßnahmen und die Herstellung von Wiesenflächen an die Situation vor 1945 angeknüpft.

Text (leicht gekürzt): Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Wolfgang Wette, Aufnahmen: Wette

Teile der Pflegemaßnahmen wurden 2004 durch die Gesellschaft finanziell unterstützt.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten

Gut Destedt

Die Verbundenheit der Familie von Veltheim mit dem Destedter Gut besteht seit Jahrhunderten. Schon 1306 wird Destedt am Elm als Besitz der Familie von Veltheim urkundlich erwähnt. Die Anlage des Gutsparks erfolgte aber erst nach einem Flächentausch mit Destedter Bauern ab etwa 1765 auf Veranlassung von Johann-Friedrich von Veltheim.

Sowohl die Anlage eines Gutsparks, wie die Art seiner Gestaltung sind aus dem damaligen Zeitgeist zu verstehen. Rousseaus Ruf, „retournons á la nature“ (Zurück zur Natur!) und die in England entwickelte Naturrechtsphilosophie hatten in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine Abwendung von den geometrischen Kunstparkanlagen des Barocks und die Idee der Gestaltung „natürlicher“ Parks zur Folge.

Trauerbuche am “Pflaumenberg”, im Frühjahr 2007

Zuerst wurden in England solche Parkanlagen mit fließendem Übergang vom Garten zur natürlichen Landschaft gestaltet, bei denen das Bild der südenglischen Weidelandschaft mit Bäumen Pate stand. Man spricht daher von diesen Anlagen als Parks im englischen Stil. In diesem Stil wurde auch der Destedter Park angelegt, wobei Gärtner beteiligt gewesen sein sollen, die in gleicher Zeit auch die bekannten Parks von Wörlitz bei Dessau und Harbke bei Helmstedt gestalteten.

Die “chinesische” Brücke, 2005

Die jetzige Größe des Destedter Parks beträgt rund 6,5 ha. Der Boden ist im westlichen Teil Lösslehm über Muschelkalk und im östlichen Teil Lösslehm über sandigen Letten mit Dolomit und Sandsteinablagerungen, bei insgesamt günstigem Wasserhaushalt. Erwähnt sei hier, dass der Hügel im Nordwesten des Parks, der sogenannte „Pflaumenberg“, keine natürliche Erhebung ist, sondern etwa 1782 auf Veranlassung der Gattin des damaligen Besitzers, Sidonie von Veltheim, geborene von Münchhausen/Schwöbber, zur Verschönerung des Parks und zur “Arbeitsbeschaffung“ aufgeschüttet ist.

Im Baumführer zum Gtuspark sind 150 mehr oder weniger exotische Bäume von teilweise beeindruckender Größe und Alter verzeichnet. Der Grundstock der dendrologischen Sammlung wurde im frühen 18. Jh. gelegt, als durch einen Sammlerverbund Setzlinge und Samen aus Übersee importiert wurden. Die Pflanzen wurden in Destedt kultiviert und z. B. an den herzoglichen Hofgärtner nach Braunschweig geliefert.

Text: Baumführer zum Gutspark Destedt von 1992 und Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Kai-Uwe Grahmann, Aufnahmen: v. Veltheim

Durch die Gesellschaft wurde 2005 die Wiederherstellung einer Brücke gefördert.

In den Jahren 2015 und 2017 wurden erneut Pflanzungen und die Wiederherstellung von Wegen durch die Gesellschaft gefördert.

Geförderte Gärten Landschaftsgarten