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Rittergut Altluneberg


Rittergut Altluneberg

Der Park des Rittergutes Altluneberg östlich von Bremerhaven wurde zusammen mit dem Bau des Gutshauses im Jahre 1784 von dem damaligen Gutsherrn Generalleutnant Ludwig Heinrich August von Scheiter und dessen Rentmeister Üllner angelegt. Beide teilten das große agrarökonomische Interesse ihrer Zeit. Von Scheiter nutzte als hoher Offizier seine guten Verbindungen nach England und sein Rentmeister, ausgebildet nach den neusten Erkenntnissen der Landwirtschaft, wurde eingesetzt, um damals modernste Erkenntnisse der Landwirtschaft umzusetzen. So wurde neben der Anlage des Gutsparks im Stile eines englischen Landschaftsgartens auch eine bedeutende Obstbaumschule aufgebaut. Ein gedrucktes Verkaufsverzeichnis von 1803 und die Liste der Mutterpflanzen von 1803 zeigt, wie ausgezeichnet sich die Baumschule entwickelt hatte. Im Katalog wurden 64 Apfel-, 29 Birnen-,5 Zwetschgen- und 4 Pflaumensorten angeboten. Die Erfolge Üllers machten die Baumschule auch überregional bekannt, so dass sie 1803 als eine der besten Baumschulen galt und die Anzucht von Obstbäumen zum wichtigsten wirtschaftlichen Standbein des Gutsbetriebes wurde.

Obstbäume in Altluneberg

Obstbäume haben Tradition in Altluneberg

Das Rittergut ist seit 1897 im Besitz der Familie Schierenbeck und die Familie lebt und arbeitet auf dem Rittergut in der fünften Generation. Das Gut ist ein zertifizierter Biobetrieb und betreibt Bioackerbau und Vertragsnaturschutz sowie 100 ha Forstwirtschaft.

Im Süden der Anlage liegt ein Garten mit Blumen- und Gemüsebeeten und  zahlreichen  alten Obstbäumen

Westlich des Gutshauses liegt eine große Rasenfläche, an die ein See mit einer Insel angrenzt. Sie ist Teil des 5 ha großen englischen Landschaftsgartens, der von Parkwegen durchzogen ist. Im Westen vollzieht sich dann der Übergang in den Wirtschaftswald.

Inmitten des Gutsparks liegt die historische Familiengrabstätte. 2020 wurden zwei neue Grabplatten angefertigt und ein Findling von einem Steinmetz entsprechend bearbeit. Danach sollte der 50 Jahre alte Jägerzaun ersetzt werden.

Familiengrabstätte

Die Familiengrabstätte erhielt 2021 einen neuen Zaun.

Über den Monumentendienst konnte glücklicherweise ein ca. 120 Jahre alter schmiedeeiserner Zaun in der erforderliche Länge von 40 Metern erworben werden, der wohl zuvor auch eine Grabstätte umzäumt hatte. Da dieser Zaun zuvor ohne Pfeiler aufgestellt war, mussten die Zaunelemente für den Einbau in gemauerte Pfeiler entsprechend angepasst werden. Die Elemente wurden entrostet, verzinkt und gestrichen. Damit die Pfeiler zu den niedrigen und feingliedrigen Zaunelementen passen, wurden Klinker in besonders kleiner Größe bestellt.

Die beschriebene Maßnahme wurde 2021 von der Niedersächsischen Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten bezuschusst. Die Maurerarbeiten und das Aufstellen des Zaunes erfolgten in Eigenleistung.

Text: Werner Schierenbeck, Aufnahmen: Schierenbeck

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