Der gut dokumentierten, denkmalgeschützten Parkanlage des Gutes Remeringhausen bei Stadthagen wird von der Gartendenkmalpflege eine historische Bedeutung als frühes Beispiel eines landschaftlich gestalteten, gut erhaltenen Gutsparkes zugeschrieben. Bei dem Park des Gutes Remeringhausen handelt es sich um eine im Stil des englischen Landschaftsgartens gestaltete Anlage. Der Park wurde 1805/06 von G.W. Homburg geplant. Er ist ein hervorragendes Beispiel für die zeittypische Gestaltung kleinerer Gutsanlagen in diesem Raum, bei der gestalterisch und funktional eine Symbiose zwischen den ökonomischen Anforderungen eines landwirtschaftlichen Betriebes und den gestalterischen Anforderungen eines Lustgartens gelungen ist.
Wie in vielen Gutsparkanlagen wurde die aufwendige Parkpflege in Remeringhausen in den letzten Jahrzehnten zunehmend eingeschränkt. Der Erhaltungszustand 1997 war einerseits so gut, dass die wesentlichen Charakteristika der Anlage noch erkennbar waren. Andererseits war der Zustand vieler Elemente so schlecht, dass größere Aufwendungen für eine Substanzsicherung und Erhaltungspflege dringend notwendig waren.
Der Vergleich des Zustandes der Parkanlage Mitte der 1990er Jahre mit den historischen Plänen ließ erkennen, dass die Anlage nach 1805/06 nicht grundlegend umgestaltet worden ist, jedoch durch Überalterung und mangelnde Pflege viele Elemente nicht mehr wahrnehmbar waren. So sind nur wenige Bäume aus der Anlagezeit um 1800 erhalten geblieben. Auch das Wegesystem war nicht mehr vollständig erhalten.
Die gestalterische Konzeption von Homburg war jedoch noch anhand vieler Einzelelemente, vor allem anhand der Gliederung der Parkbereiche, zu erkennen. Ziel der Parksanierung war es daher, einerseits die Einzelelemente zu erhalten, andererseits aber vor allem die Erlebbarkeit der Gesamtidee eines im landschaftlichen Stil gestalteten Gutsparkes um 1800 wieder zu ermöglichen.
Mit den Sanierungsmaßnahmen ist es gelungen, das Gartendenkmal in seiner historischen Substanz und seinen Gestaltungsideen für die nächsten Jahrzehnte zu erhalten und zu sichern. Für die gelungene Sanierungsmaßnahme sind die Eigentümer und das planende Landschaftsarchitekturbüro im Jahr 2000 mit dem Landespreis für Gartendenkmalpflege der Niedersächsischen Sparkassenstiftung ausgezeichnet worden.
Text: Büro v. Luckwald (gekürzt), Aufnahmen: v. Luckwald, v. Kortzfleisch
Die Sitftung Historische Gärten in Niedersachsen hat 1998 die Sanierung von Teich und Wegen, Auslichtungsarbeiten und den Bau der Parktore unterstützt.
Sophie Charlotte Gräfin von Schwicheldt erwarb 1829 das Gut Walshausen
bei Hildesheim für eine Kaufsumme von 26.500 Talern in Gold. Sie
beabsichtigte hier den Bau eines sommerlichen Landsitzes, der neben dem
Stadtpalais in Hannover die Möglichkeit eines zeittypischen
gesellschaftlichen Lebens bot. Im selben Jahr beauftragte sie den
hannoverschen Hofbaurat Georg Ludwig Friedrich Laves, Wirtschaftshof und
Herrenhaus entsprechend der neuen Nutzung umzugestalten.
In der
Formensprache des Klassizismus wurden die vorhandenen
Wirtschaftsgebäude umgestaltet sowie ergänzt, das alte Herrenhaus
abgebrochen und eine neue Villa errichtet, die in der Tradition
Palladios nun dem Ganzen ein besonderes Flair verlieh. Zur Hofseite
entsprach diese Neuanlage den Anforderungen an einen repräsentativen,
allenthalben durchgestalteten Herrensitz. Zur Parkseite wurde jedoch
viel Intimität und Korrespondenz mit den landschaftlichen Schönheiten
der Umgebung entwickelt.
Es ist ein sonderbarer Park entstanden, der als Inszenierung der auf höchster Stelle sich erhebenden Villa angelegt wurde. Der unbekannte Planer nutzte hierfür eine schmale Talrinne, die bis dahin teils als Obstwiese und teils als Hudefläche gedient hatte. So war bereits ein kräftig geformtes Gelände vorhanden, das man mit einem Spazierweg erschloß, durch das aber auch ein Fahrweg führte, der an dem einen Ende als gemischte Allee u. a. aus Rotbuche, Platane, Ulme und Säuleneiche ausgebildet wurde. Trotz kleiner Grundfläche und geringer Breite schuf man hier einen sog. zonierten Landschaftspark, der über einen Blumengarten vor dem Palmarium und dem Gewächshaus verfügte, in dem sich vor der Villa ein Pleasureground entwickelte und von diesem vorsichtig in die Landschaft übergeleitet wurde. Die an exponierter Stelle errichtete Bastion ermöglichte den wohl schönsten Blick in das Tal der vorbeifließenden Innerste.
Die sich immer noch in Privatbesitz befindende Anlage blieb in wesentlichen Teilen erhalten. Die pflegebedürftige Substanz wurde in den letzten Jahren restauriert. Mittels eines umfangreichen Läuterungshiebes im Gehölzbestand, Teichentschlammung und teilweiser Wegeinstandsetzung konnte ein drohender Verfall gestoppt werden.
Text: Historische Gärten in Niedersachsen, Katalog zur Ausstellung, 2000,
Aufnahmen: Albrecht, Pagels
Durch die Stiftung gefördert wurden 1997 und 1998 die Auslichtung der Gehölze, die Sanierung des Spiegelteiches, der Bachläufe und einiger Parkwege.
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