Menu

Gutspark Hasperde


Gutspark Hasperde

Der ursprünglich im französischen Stil, im 17. und 18. Jahrhundert entstandene Garten in der Nähe Hamelns wurde ab 1825 durch den Oberforstmeister Fritz Freiherr v. Hake zum Landschaftspark umgestaltet. Die Gestaltung des 19. Jahrhunderts hat sich bis heute erhalten: Baumgruppen wechseln mit Freiflächen, Blickachsen öffnen sich, die den Park mit der Umgebung verbinden. Zahlreiche, auch außergewöhnliche Exoten wie z.B. Abies cephalonica dokumentieren neben den Gestaltungselementen, wie zeitbedingte gärtnerische Strömungen aufgenommen wurden.

Der Stellenwert der Sanierungsmaßnahmen im Gutspark Hasperde begründen sich in seinem Denkmalwert: „Der Gutspark Hasperde stellt ein Gartendenkmal dar, das durch historische Vielschichtigkeit, durch künstlerische Qualität, dendrologische und ortsbildprägende, also städtebauliche Bedeutung ausgezeichnet ist. Er ist eine der wenigen größeren Parkanlagen Niedersachsens in Privatbesitz, die nicht bloß rudimentär oder gar als „Ruine“ überkommen sind…“. (Prof. Dieter Hennebo, 1988)

Gutspark Hasperde

Blick über das abgebrochene Teichufer in den Park, Frühjahr 2024

Die Eigentümer bemühen sich seit Jahren um den Erhalt des 2,5 ha großen Kulturdenkmals. Die jährlichen finanziellen Aufwendungen für Aushilfslöhne und Geräte sind erheblich. Zusätzlich wurden und werden unzählige Arbeitsstunden der Eigentümer in Pflege und Instandsetzung investiert.

2002 bis 2004 wurde in einem größeren Projekt unter anderem der Teich entschlammt und die Umgebung des Teiches durch die Landschaftsarchitektin Prof. Svantje Duthweiler neu gestaltet. Der Park ist öffentlich zugänglich.

Das Projekt

Schon in den vergangenen trockenen Jahren hatten sich Teile der Uferböschung gelöst und waren in den Teich gefallen. Vermutlich waren Trockenrisse die Ursache. Durch die Nässe des vergangenen Jahres 2023 und des Frühjahres 2024 hat sich die Situation dramatisch verschlechtert. Es sind große Teile der Uferböschung eingebrochen, so dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ein Teil der Gartengestaltung von Svantje Duthweiler ist bereits abgebrochen, es droht der Weg am westlichen Parkrand ganz zu verschwinden.

Der Teich ist bereits im 18. Jahrhundert dokumentiert. Durch die Maßnahmen 2002 bis 2004 wurde der Erhalt zunächst gesichert. Die neuen Schäden schreiten ständig fort und drohen langfristig zum Verschwinden des Teiches als Wasserfläche und gestalterisches Element zu führen.

Gutspark Hasperde Teichufer

Das abgebrochene Teichufer zum Parkrand im Norden, Frühjahr 2024

Die vorgesehenen Maßnahmen

Der Gartendenkmalpfleger Rainer Schomann [damals noch zuständig beim Landesamt für Denkmalpflege, Anm. d. Red.] hatte bereits 2023 empfohlen, den weiteren Abbruch durch den Einbau von nicht sichtbaren Wasserbausteinen aufzuhalten. Steinschüttungen kämen in der Geschichte der Gärten vor. Zudem handele es sich beim Hasperder Parkteich nicht um einen Naturteich, sondern um ein wichtiges und prägendes historisches Element. Diese Ansicht teilt der Landschaftsarchitekt Andreas von Hoeren, Wasserbausteine seien hier ganz richtig und im Vergleich zu Faschinen aller Art am Besten bewährt.

Vorgesehen ist, die Maßnahmen, sobald wie möglich bei trockeneren Bedingungen durchzuführen. Die Instandsetzung des Weges und des umgebenden Geländes kann in Eigenleistung erbracht werden.

In einem Folgeprojekt als 2. Bauabschnitt soll im Frühjahr 2025 die gärtnerische Gestaltung des Uferbereichs vorgenommen werden.

Text und Aufnahmen: Sigmund Graf Adelmann

Die Förderung durch die Stiftung Historische Gärten in Niedersachsen sowie der Klosterkammer und der VGH-Stiftung wurde 2024 bewilligt.

Schlagwörter: , ,