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Schloss Oelber


Schloss Oelber

Schloss Oelber bei Hildesheim verfügt als ländlicher Gutsbetrieb der Freiherren von Cramm über ein vielfältiges Ensemble aus Gebäuden, wirtschaftlichen Funktionsbereichen und Freiflächen. Die Ursprünge des Komplexes reichen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Seither ist Oelber Stammsitz der Familie.

Der heutige landschaftliche Park entstand vermutlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Genaue Informationen hierüber sind genauso wenig erhalten wie verwertbares Planmaterial. Sicher nachweisbar ist allerdings, dass sich die Vorgängeranlage in Form eines Lustgartens nicht auf diesem Areal befand, sondern weiter im Süden lag. Der Raum des Landschaftsgartens wurde bis dahin von einem Küchengarten besetzt und ging anschließend in Wiesen, Äcker und Wälder über. Hierbei konnten möglicherweise vereinzelt Gehölze für die Gestaltung übernommen werden. Vermutlich in Anlehnung an die Parkgestaltung umgebener Anlagen wie Söder oder Derneburg, wurde auch hier eine überwiegende Gestaltung des Talraumes vollzogen. Hierbei diente das teilweise enge Tal zur Aufnahme von Fließ- und Stillgewässern. Die Hänge dagegen bestanden aus Gehölzpartien oder wurden als Wiesen- und Rasenflächen gestaltet. Hierbei legte man stets Wert darauf, dass weite Ausblicke in die Landschaft möglich waren.

Als Besonderheit dürfte in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein imposanter Eiskeller entstanden sein. Hier konnten Fässer der angegliederten Brauerei verwahrt werden. Die nahe gelegenen Teiche lieferten das Eis zur Kühlung.

Schloss Oelber Luftbild um 1960
Schloss Oelber, Luftbild um 1960

Um 1960 erfuhr der Park seinen bis heute sichtbaren massivsten Einschnitt. Durch die Begradigung des sogenannten „Oelber Baches“ wurden große Teile der Teichlandschaft und des Pleasuregroundes in ihrer Wirkung zerstört.

Blick über den Teich auf Schloss Oelber
Blick auf das Schloss über den begradigten Bachlauf und den veränderten Teich, August 2011

Der Wiederherstellung des Gewässersystems und seiner Stillgewässer wird daher die vorrangige Aufmerksamkeit der Maßnahmen geschenkt. Hierzu zählt auch die Erneuerung von Brücken. Die aktuellen Bauwerke stimmen in Lage und Bauweise mit den historischen Elementen nicht überein. Zusätzlich ist auch die Durcharbeitung der Gehölzbestände erforderlich. Hierbei müssen teilweise in der Nachkriegszeit gepflanzte, nicht standortgerechte Fichten entfernt und in Wiese umgewandelt werden. Nach der Durchführung dieser raumbildenden Maßnahme sollen noch Nachpflanzungen und eine partielle Wiederherstellung des Wegesystems vollzogen werden.

Text und Aufnahmen: Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Andreas v. Hoeren

Das Denkmalpflegerische Gutachten wurde 2008 durch die Gesellschaft finanziell untersützt.

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