Einen Park, dem man ansieht, dass er einmal bessere Tage erlebt hat, in dem Bäume und Büsche nach Herzenslust wachsen und wuchern können, in dem Mauern und Treppen alljährlich etwas schiefer und wackeliger werden und ehemalige Wege allenfalls noch zu erahnen sind – so einen Park bezeichnet der Eigentümer darin beschönigend als „romantisch“.
Genau in dieser Lage befand ich mich, als im Mai 1999 die „Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten“ zum Abschluss einer Rundfahrt auch den Westerbraker Park besichtigte. Meine Bemühungen, den Park für die Gäste einigermaßen herzurichten, wurden zwar anerkannt, aber sofort der Vorschlag gemacht, den Park unbedingt zu restaurieren. Für viele verdeckte Schönheiten wurden mir die Augen neu geöffnet; dabei steckte die Begeisterung der Gesellschaft förmlich an. Als dann auch noch Hilfe bei der Suche nach Geldgebern und finanzielle Unterstützung von der Gesellschaft versprochen wurde, da konnte ich den Anstoß zu einer Parksanierung nur dankbar aufnehmen.
In seiner über 300jährigen Geschichte hat dieser Park gute und schlechtere Zeiten erlebt. Der Schatzrat Henrich Eckbrecht v. Grone begründete in der Zeit von 1667-1678 den Bau des Parks mit der Anlage von drei Terrassen, die über Treppenanlagen miteinander verbunden waren. Unter seinem Sohn kamen 1726 das Engelstor und ein Fontainenbecken dazu. Ein Plan aus dem Jahre 1761 zeigt deutlich die Symmetrie und achsiale Ausrichtung des Parks und das Rondell der Brunnenanlage. Dieser Plan diente als Grundlage für die durchgeführten Renovierungsarbeiten.
Im August 2002 begann die Restaurierung mit den Mauern und Treppen aus der Gründungszeit, bis danach der Plan der Gartendenkmalpflegerin Jutta Curtius anhand der alten Unterlagen umgesetzt werden konnte. Als krönender Abschluss konnte die Fontaine wieder zum Sprudeln gebracht werden. Am 20. September 2003 wurde der Park unter Anteilnahme der Förderer und der Bevölkerung eingeweiht und wird in der Zukunft viele Gartenfreunde erfreuen!
Mein Dank geht an die „Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten“ und der „Stiftung Historische Gärten in Niedersachsen“ für Anstoß, Förderung und Begleitung der Restaurierung des Parks in Westerbrak – ohne sie wäre der Park auch heute noch nur „romantisch“.
Text: N. von Grone (gekürzt), Aufnahmen: Pagels
Gefördert durch die Stiftung im Jahr 2002: die Rekonstruktion der Brunnenanlage sowie die Sanierung von Stützmauern, Treppen und Terrassen.
Schlagwörter: Alleen, Fontaine, Landschaftsgarten, Rittergut- © 2024 - Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten e.V. -